Die Halbgefrorenen Seen » Die ungewollte Zweisamkeit

Beteiligte Charaktere:
- Eliel
- Kira

Weitere vorkommende Orte:
- Crescendo (Lucera)
- Die Klippen (Lunara)

Was bisher geschah:
- Kira und Eliel durchschritten das Portal zu ihren gewünschten Urlaubsort und werden beide von der Kälte überrascht
- Ein Kuss verändert alles?

Die Windströmungen waren gleichmäßig, auf Lucera herrschte wunderbares Wetter. Heute hatten sich einige der Magischen Wesen der fliegenden Insel dazu entschlossen, eine Reise in andere Kontinente zu machen, ein wenig die Einsamkeit genießen auf Lunara oder das schöne, heiße Wetter auf der Tropeninsel. Eliel hatte sich dazu entschieden ihr Glück auf dem Nachtkontinet zu versuche, ein paar Stunden Einsamkeit, in der man vielleicht eine ebenso einsame Seele traf? Es war ein schöner Gedanke.
Sie hatte genügend Dinge für einen Tag gepackt und war nun zur Abreise bereit. Da auf der schwebenden Insel die Magie vorherschte und hier alle unnatürlich begabten Wesen hingeholt wurden, war die Reise selbst auch kein Problem. Einer der Priester lies eine Art Portal um die Urlaubenden entstehen und jeder wurde dort hin geschickt, wo er hin wollte.
Eliel spürte den weichen Sog der Magie, als auf einmal eine beißende Kälte ihren Leib umhüllte. Das schwarze, fast hüftlange Haar wurde von stürmischen Winden erfasst, der weiße Mantel hin und her gerissen. Was für eine Kälte! Damit hatte das Mädchen wirklich nicht gerechnet! Sie fluchte leise, griff nach der Magie in sich und versuchte einen leichten Schutz um sich zu bauen. Nun, ein paar Stunden würde der Schutz halten, länger reichte ihre Kraft nicht.
So, aber nun erst einmal umsehen. Eine düstere, von Dunkelheit gezeichnete Landschaft bot sich ihr. Niemand war zu sehen, Kälte war der einzige Begleiter. Eliel kicherte und begann diese seltsame Landschaft zu erkunden.
Doch, während sie dort unten nun im Eis umherwanderte, drehte oben der Wind plötzlich. Ein Sturm erfasste die Insel und trieb sie davon - in Richtung Elysia, denn das Schicksal hatte dort zwei Kindern eine besondere Chance gewährt...

Kira war total aufgeregt. Der erste Tag im Jahr an denen die angehenden Magier ein Kontinent erkunden durften! Sie wollte schon immer nach Lunara, hatte sie doch schon so viel darüber gehört... Ein Kontinent in ewiger Nacht... Ein ewiger klarer Sternenhimmel. Nirgends sonst war das Himmelszelt so klar wie in Lunara. Und sie liebte die Kälte... Sie liebte den Winter und die Nacht über alles! Kira packte schnell ein paar sachen, zog sich ein Pullover und eine dicke Jacke an sowie eine Wollkappe. Jetzt kanns losgehen! Sie konnte es kaum erwarten! In der Portal-Halle des Tempels war es soweit. Vor der Pforte zu Galana hat sich der Großteil versammelt. Nach Elysia wollten auch viele und noch ein Großteil wollte nach Nebula. Die anderen Winterliebhaber standen alle vor dem Portal nach Luminera. Nach Lunara wollten nur zwei Leute.. Und das war auch gut so! Kira war eine Einzelgängerin und mochte es nicht wenn zu viele Leute da waren und die andere Person dort kann ihr egal bleiben. Lunara war groß und sie wird schon genug Zeit für sich selbst finden. Mit Freude durchschritt sie das Portal, freute sich auf die Kälte, auf die Nacht, auf den Ausblick, doch dann umgab schmerzhafte Kälte ihre Haut. Trotz der dicken Schichten zog sich ihre Haut brennend zusammen und die Luft drang erstickend in ihre Lunge. Vor Schmerz krümmte sie sich auf dem Boden, dabei wäre sie fast die Schlucht direkt neben ihr runtergefallen... Dass die Kälte SO schlimm wird hätte sie wirklich nicht gedacht... Sie greifte nach der Magie, wollte sich erkunden wie kalt es war. Dann spürte sie die Kälte in ihrem Inneren. In Zahlen ausgedrückt würde sie sagen es war -107°C... Bibbernd nahm sie die Stellung ein, die man ihr als "Embrionalstellung" beigebracht hatte. Die Stellung in der Menschen verweilen wenn sie sich noch im 'Larvenstadium' befanden. Sie hatte gelernt, dass dadurch weniger Wärme verloren ging. Mit geschlossenen Augen versuchte sie ihre Magie im Inneren zu finden, es zu greifen und nach außen hin strahlen zu lassen. Daraus eine Feuerkugel zu machen, die sie wärmt. Und es klappt. Die Wärme schien das schönste zu sein, dass sie je gespürt hat. Bibbernd schnappte Kira nach Rucksack und holte eine Decke heraus. Es war kalt aber wunderschön. Von der Klippe hatte sie eine wunderbare Aussicht auf das Land, auf das Himmelszelt, das sich scheinbar wie eine Kuppel um Lunara legte... Ihr Traum wurde erfüllt...

Die Kälte war noch immer schmerzhaft, aber sie konnte es ertragen... Schließlich war sie hier, um das Land zu erkunden, Urlaub zu machen. Auch wenn Lunara da sicher auch eine gute Möglichkeit wäre... Aber dieses mal wollte sie etwas besonderes. Und ja, hier war es einfach nur besonders.
Es herrschte ewige Nacht, kein helles Polarlichtgeflimmer nur die Sterne - so klar und weit man blicken konnte. Was ein atemberaubender Anblick! Das Mädchen welches in ihrer Nähe ebenso von der Kälte überrascht war, beachtete sie gar nicht. Erst als der helle Schein des Feuerballs um sie erschien, zuckte Eliel zusammen. "Was machst du da?!" fragte sie unwirsch und drehte sich in ihre Richtung. Feuer war doch viel zu energieverschwendend, reine Wärme ging viel einfacher. Sie stapfte auf das Mädchen zu, griff durch ihren wärmenden Schild und packte ihren Arm. Ihr Blick war besorgt und leicht wütend. "So hälst du keine 2 Stunden aus!" Sie spürte, das auch hier auf einmal ein ganz andere Wind wehte. Was war nur los...?

Kira sah zu der Person neben ihr herauf... Auch das noch.. Sie wollte ihre Ruhe... "Lass mich einfach allein, ok?" wollte sie rufen, doch wollte sie auch kein Streit anfangen. Auch wenn das andere Mädchen wirklich recht hatte... Doch Zugeben wollte sie es nicht! Nein. Das ist nicht ihre Art! Sie konnte einfach nicht zeigen, dass sie falsch lag. Unüberlegt antwortete sie: "Ist.. schon ok... Ich hab Proviant dabei.. Ich kann mir einen kleinen Feuerball leisten.." während sie es sprach machte sie den Feuerball kleiner. So klein, dass sie wieder anfing zu frieren. Und dennoch war der Feuerball sehr energiezehrend. Doch das Frieren wollte sie sich auch nicht anmerken lassen... "Ist schon in Ordnung, ich.... ich..." Sie brauchte eine Weile um sich zu fassen und nicht loszubibbern oder gar zu weinen. "Ich komm zurecht. Danke" 'Hör auf mich zu belästigen!' fügte sie gedanklich hinzu.

Eigentlich war es Eliel egal was die Andere wollte und was nicht. Hier ging es dann wirklich ums Überleben und um wirkliche Kräfte. Eliel hatte das Gefühl das etwas nicht stimmte, deswegen lies sie nicht locker. "Der Proviant wird nicht ewig reichen ..." Sie ließ den Arm der anderen nicht los, sondern packte sogar noch fester zu. Auch wenn das Feuer kleiner wurde, es würde trotzdem ihre Kräfte bald gänzlich auslöschen. Und da war es schon so weit, die andere zitterte merklich vor Kälte. Eliel schüttelte den Kopf, war leicht genervt. "Das hast du nun davon." Sie trat ohne zu Zögern gänzlich in den Kleinen Feuerball des Mädchens und erstickte damit ihre magische Energie. Nun standen beide in der wohligen Atmosphäre Elies Energie. "Du solltest lernen, wie man spart." Meinte sie leise, aber nicht tadelnd. Die andere war noch jünger, ein wenig zumindest. Aber was machte das schon? Dicht standen die beiden nebeneinander, während Eliel wartete, das die andere ihre Energie sinnvoll nutzte.

Kira war noch neu in Lucera. Ihre Stärke war ihr Verstand und ihr logisches Denken. Ihre Schwäche war jedoch ihr Gemüt. Tatsache war, sie hat noch nicht gelernt einen Wärmeschutzschild zu erschaffen. Daher der Feuerball. Aber das konnte sie unmöglich zugeben. Doch als die andere auch noch den Feuerball austrat wurde sie erst richtig wütend. Am liebsten hätte sie das Mädchen angefaucht, doch sie wollte auch nciht aus ihrem Wärmeschutzschild verbannt werden, also versuchte sie sich zu beruhigen. "Danke" sagte sie und versuchte sich die Wut nicht anmerken zu lassen, was ihr wohl misslang. Sie hasste es wenn man ihr vor Augen hielt, dass sie was falsch macht. Zwar wusste sie, dass es ihre Schwäche war und sie dagegen ankämpfen muss, doch lässt sie sich einfach zu leicht von der Wut leiten... Doch irgendwann schwor sie sich wird sie ihren Zorn unter Kontrolle bringen. Notfalls mit einer magischen Sperre... Gerade ihr Gemüt war daran Schuld, dass sie eine Einzelgängerin war... Sie überlegte, sich gegenüber dem anderen Mdchen zu öffnen. Einfach zuzugeben, dass sie recht hatte. Das wäre ein Fortschritt. Ein Fortschritt ihre Wut zu bekämpfen.. "Ich... Ich hatte..." Mehr brachte sie einfach nicht hervor... Unmöglich! Sie konnte nicht zugeben, dass sie falsch lag! Das ging einfach nicht. Verlegen wurde sie rot... Und sogar das machte sie wütend.. dass sie jetzt rot wurde vor Scham....

Nun, Eliel war sich vorher schon sicher gewesen, dass dieses Mädchen hier sicher noch nicht lange in Lucera war, denn dann wäre sie nicht so unvorsichtig gewesen. Und das war sie wirklich, es grenzte an dümmliche Lebensgefahr, so verschwenderisch mit ihrer Energie umzugehen. Die Wut in den Augen der Fremden lies Eliel nur die Augen verdrehen. Oh - diese Naivität. Doch, wirklich wütend war sie ja nicht, sondern nur besorgt ... Sie lebte auf Lucera, war sogar dort geboren. Viele Male hatte sie davon gehört, wie schnell jemand auf diesem Kontinent hier gestorben war ... Sogar Wesen aus ihrer Welt. Und nun war sie hier, nach langer Überlegung. Und dann sollte in ihrem Beisein jemand sterben? Nein - das durfte nie geschehen, war das ja auch sehr schlecht für den eigenen Ruf... Sie wollte sich auf Lucera einen Namen als Professorin machen, also musste sie auf solche Dinge achten.
Als das Mädchen sich immer weiter in seltsame Gebärden verstrickte seufzte Eliel nur. Die Röte stand ihr gut ... Aber, trotzdem. Sie konnte nicht für beide die Wärme erschaffen.
Ohne Vorwarnung packte sie das Mädchen, zog es an sich und küsste sie. Nicht des Kusses wegen - Sondern durch diese Berührung konnte sie fast ungehindert in die Magie zugreifen, welche in dem Mädchen wohnte. Dort baute sie den Zauber, fügte Zeichen an Zeichen der Macht zusammen und baute ihr so ein eigenes Wärmefeld.
Dann lies Eliel sie los und sah lächelnd zu ihr hinab. "Achte auf das Feld." Dann wandte sie sich ab, packte ihr Sachen und ging in die weite Landschaft des Kontinents.

Ihre Wut brachte sie fast zum Verzweifeln, sie wollte doch gar nicht wieder wütend werden.. Oh gott.. hoffentlich bemerkte die andere nicht, dass sie rot wurde. Peinlich berührt versuchte sie die Röte wieder aus dem Gesicht zu treiben. Doch dann.. Ein Kuss.. Sie wurde noch nie geküsst! Jetzt wurde sie erst recht rot.. Es fühlte sich so schön an... Doch.. wieso.. wieso hatte sie sie geküsst? Ihre Knie wurden ganz weich. Sie spürte immer noch die Stelle, auf der ihre Lippen waren.. "Ich... ich.. es tut mir leid... Ich.. bin wirklich dankbar das du hier bist..." Und auf einmal kam es heraus.. Ganz leicht. Ohne Schwierigkeiten... Ein Erfolg? Doch das war ihr auf einmal egal. Wieso wurde sie geküsst? Sie hat schon viel darüber gelesen. Menschen küssen sich nun mal, wenn sie sich lieben.. Doch sie kannte das andere Mädchen doch kaum... War sie etwa in Kira verliebt? Das Verliebtsein war ein biologischer Prozess zum ermitteln des Lebens- und Sexualpartners hatte sie gelernt.. Oh nein.. sie kannte sie doch kaum. Ihre Gedanken waren durcheinander. Sie war total verwirrt.. Sie wusste nicht mehr was sie machen sollte. Verlegen schaute sie auf den Boden. Oh nein was jetzt?

Ja, Gefühle konnten ein großes Problem sein. Eliel lächelte nur über die Verwirrtheit der Anderen. Das würde sich legen, spürte sie denn gar nicht die Wärme? Sie lächelte noch immer, blickte aber nicht zurück. Allzu viel Zeit hatten sie nicht, und auch ihre Kräfte waren nicht unendlich ... "Mein Name ist Eliel. Ich bin sicher, wir sehen uns wieder..." Dann ging sie weiter, in die Ebene, großes Interesse hatte sie an dem Mädchen in diesem Moment nicht.
Auch wenn sie süß schmeckte, unberührt. Sie berührte ihre Lippen, lächelte. Das dämonische Blut wallte kurz auf, verlangte nach ihrem Leib. Nun ... Nein, sicher nicht. Nicht hier ... Dann machte sie sich an die Forschungsarbeiten.

Und sie ging... einfach so... nachdem sie sie geküsst hatte... Kira wusste nicht warum, aber sie fühlte sich total elend... Anfangs wollte sie noch alleine bleiben, doch jetzt wünschte sie sich sehnlichst sie würde bei ihr bleiben.. Eliel... was für ein wunderschöner Name. Dabei konnte Kira ihr noch gar nicht ihren Namen sagen... Sie wollte es, doch es kam einfach nicht über ihre Lippen... Kira ließ ihre Knie in den Schnee fallen... Immer noch perplex und dennoch sehnsüchtig sah sie Eliel hinterher. Was war das nur für ein Gefühl? Was hatte sie denn auf einmal? Es war doch nur ein Kuss... Jedoch keiner, der sie zum Lebens oder Sexualpartner erwählt.. Sondern ein leerer.. unbedeutender.. und Trotzdem war er so schön... Sie sah ihr noch lange hinterher.. bis sie in der Ferne verschwand... Erst dann drang der Sternenhimmel und die Schneelandschaft wieder in ihr Bewusstsein.. Und auf einmal fühlte sie sich einsam. Allerdings war es nicht die schöne, ruhige Einsamkeit, nein, es war eine Einsamkeit, die schmerzte...

Kaum hatte sie das Mädchen hinter sich gelassen, waren die Gedanken an sie auch schon verschwunden. Zuerst musste sozusagen "gearbeitet werden". Eliel genoss die Ruhe, fühlte wie ihr Blut abkühlte und sie langsam aber sicher begann zu frieren, auf eine wohlige Art und Weise. Hier war es wirklich gänzlich anders als auf Luminera, dort war die Kälte so unrein, menschlich, lebendig.
Hier nur die Stille und eine Gewissheit von Ewigkeit.
Doch... nach und nach begann sogar die Dämonin wieder an das Mädchen zu denken... Ihr Blut kämpfte gegen die Kälte, sie sehnte sich nach den weichen Lippen, wollte sie schmecken und ihre Energie spüren, wollte spielen und gewinnen... Ein Seufzen über die Lippen, sie sah sich um. Wie viel Zeit war vergangen? Es musste viel sein - den sie spürte wie müde sie war... Im Schlaf gab es den wärmenden Schutzschild nicht. Das Schiff muste also bald kommen.
Nur, wo war das Mädchen? Eliel war besorgt, ging in die Richtung aus der sie gekommen war, rief nach der anderen. Immer wieder, doch keine Antwort. War sie tot?
Sicher nicht, das Blut brannte ja noch.
Immer müder wurde sie, doch auch von der Insel keine Spur... was war hier los?

Schon eine ganze Weile lag sie zusammengekauert im Schnee. Nicht weil ihr kalt war, nein, sie musste an Eliel denken.. An ihre zarte Lippen auf ihren. Sie legte einen Finger drauf, hoffte den Kuss nochmal zu spüren, stellte es sich in Gedanken immer wieder vor, doch nie war es so schön wie der echte, obwohl sie in Gedanken sogar weiter ging, als nur der Kuss... Sie versuchte mit ihrer Magie das eines der Luftschiffe zu orten, das um Lucera kreiste und die Urlauber wieder abholte.. Doch weit und breit war keins. Wie konnte das sein? Lucera müsste noch über Lunara schweben! Doch sie spürte nichts. Konnte somit also auch nichts mit ihrer Magie zu sich rufen. Panik erfüllte das Mädchen. Sie haben sie doch nicht vergessen oder? Normalerweise war Crescendo gut organisiert. Dass ihnen ein Fehler unterläuft geschah extrem selten. Haben sie Eliel mitgenommen? Sie wusste nicht mehr wie lang es her war. Zu sehr war sie in Gedanken versunken, als das sie noch mit ihrer Magie die Zeit einschätzen konnte... Kira versuchte ihre Panik zu unterdrücken... 'Es wird alles gut, sie können dich nicht vergessen haben.. sicherlich spürst du deshalb nichts, weil deine Gedanken gerade durcheinander sind..' versuchte sie sich einzureden... Doch dann hörte sie Rufe in der Ferne. Sie hallten von den Klippen heran... Das war Eliel! Sie wollte zurückrufen, doch irgendwie ging es nicht. Ihr Herz raste, doch wieso? Was war nur los mit ihr? Sie musste doch nur rufen... Kira war total aufgeregt und nervös. Sie traute sich nicht, sich auch nur ein wenig zu bewegen.. So ein Gefühl hatte sie noch nie! Es war irgendwie eine Angst, eine Art Panik und gleichzeitig das Gefühl höchster Euphorie. Sie verstand sich selbst nicht mehr... Nachdem die Stimme noch einmal rufte wagte sie einen Blick über die Klippen. Da war sie.. Eliel... Sie konnte nichts sagen.. Doch konnte sie sich auch nicht von dem Anblick losreißen.. Ihr langes schwarzes Haar... Ihre Figur... Ihre Rundungen.. Der Anblick jagte Kira einen Schauer über den Rücken.. Doch war es irgendwie ein angenehmer Schauer... Nachdem Eliel noch einmal gerufen und sich eine Weile suchend umgesehen hatte wollte sie umdrehen und weggehen... Nein... Nein! Sie darf nicht weggehen! Kira wollte, dass sie da bleibt. "Ich bin hier.." flüsterte sie. Dann steigerte sich ihre Stimme "Ich bin hier! Geh bitte nicht weg!" schrie sie über die Klippen während ihr Tränen runterrannen...

Es war zum verrückt werden. Eliel hatte sich diesen Urlaub so wunderbar vorgestellt! Und jetzt? Es war fast alles schief gegangen, was nur hatte schief gehen können. Und ihre Ergebnisse waren auch nicht die Besten. Langsam stieg Wut in dem Körper der Frau auf, sie spürte wie das Dämonenblut in ihr begann zu kochen. Wütend warf sie das rabenschwarze Haar zurück, das ausversehend aus dem Wärmeschild wirbelte, die Spitzen gefroren sofort, brachen ab. Oh, wunderbar. Auch zum Friseur musste sie nun!
Wirklich, das war nicht ihr Tag heute. Aber, wieso an solche Kleinigkeiten denken? Sie hatte das Mädchen noch nicht gefunden. Und das, war sehr viel wichtiger.
Aber, wo nur suchen? Eliel war schon ganz erschöpft, sie brauchte Ruhe und Wärme.
Weder von dem Mädchen, noch von der Insel eine Spur! Oh, was war da nur los...? Die Dämoness begann sich langsam wirkliche Sorgen zu machen, das hier war kein Spaß. Wenn sie beide hier vergessen wurden, dann bedeutete es den sicheren Tod. Mord.
Wieder hallte ein Ruf durch die ewige Eiseskälte, doch noch immer keine Antwort. Eliel ahnte nichts von dem seltsamen Gefühlschaos das dort oben auf den Klippen das junge Mädchen befallen hatte.
Sie wandte sich von dem hohen Gestein ab, wollte weiter suchen als auf einmal ein Schrei die Stille zerriss, da war die Kleine also. "Warte auf mich. Ich komme zu dir." Sie würde schon nicht gehen. Da brauchte sie sich keine Sorge machen.
Ihre Schritte waren schnell, wozu hatte man die Magie? Ein wenig mehr Kraft - und sie war schnell bei dem Mädchen, kniete sich neben sie, packte sie am Arm. "Was ist mit dir?" War sie krank? Verletzt, halb erfroren?

Kira zitterte total.. Das kann doch nicht sein... Sie konnten die Zwei doch nicht vergessen haben! Immer wieder berührte sie ihre Magie im Inneren, versuchte damit Crescendo zu orten.. Nichts... Lucera war außer Reichweite... Sie blickte in den Sternenbedeckten Himmel. Eben noch so schön, wirkte sie nun bedrohlich leer... Sie versuchte mit ihren Augen Lucera ausfindig zu machen, einen schwarzen Fleck, doch sie konnte nichts erkennen. Von Angst erfüllt klammerte sie sich instinktiv an Eliel, ihr war nun egal, ob das peinlich war oder nicht. Sie hielt sich ganz fest an Eliel.. So fest es ging.. und weinte.... Sie weinte aus dem innersten ihrer Seele. Weinte vor Angst und vor Verzweiflung... In ihr kämpfte die Hoffnung, sie irre sich, mit der harten Wahrheit, dass Lucera weg ist. Doch letzendlich hat die Wahrheit gesiegt, so bitter es auch war... Kira war nie eine Frau gewesen, die sich lieber an eine Lüge klammert, statt der Wahrheit, nur weil die Lüge angenehmer klang. Sie nutzte stets ihren Verstand, egal wie schwer es war... Und diesmal wusste sie, wenn sie nicht schleunigst was unternahmen, würde sie beide elendig sterben...