Kaguya & Kureika: Prolog

#1 von Esko , 13.02.2014 02:39


 
Esko
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RE: Kaguya & Kureika: Prolog

#2 von Esko , 13.02.2014 02:47

~ Prolog: The converse moon children ~


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"Kureika!" rief Chiyo. "Kureika, komm her!" Laute Schritte hallten durch den Flur gefolgt vom Knall einer aufgeschlagenen Tür. "Na los! Komm schon! Die neuen Kinder sind bald da! Das willst du doch nicht verpassen!" Kureika sah sie schüchtern an. "Aber... schon wieder so viele Fremde... Ich weiß nicht so recht, vielleicht sollte ich einfach weiterputzen..." überlegte sie leise. "Nichts da!" erwiderte Chiyo. "Na komm! Die Neuen sind bestimmt supertoll! Wir werden bestimmt jede Menge Spaß mit ihnen haben!" Bevor Kureika auch nur erwidern konnte, wurde sie auch schon von Chiyo am Arm gepackt und mitgezogen. "Warte Chiyo! Nicht so schnell! Ich... ich muss noch ganz schnell auf die Toilette!" - "Nichts da! Keine Ausflüchte! Du kommst jetzt mit und begrüßt die Neuen! Wir wollen die Ersten sein, die mit ihnen Freunde werden!" Ein verschmitztes Lächeln ging über ihr Gesicht. Kureika hingegen war sehr verunsichert und wollte sich am liebsten verstecken. Schon bei ihrer Anreise war ihr mulmig zumute. Auf so viele Fremde auf einmal zu treffen und von nun an bei ihnen zu wohnen sagte ihr gar nicht zu. Am schlimmsten war die Ankunft, als ein Kind nach dem anderem aus dem Wagen stieg und von den Mikos und Priestern begutachtet wurden. Die zeremonielle Reinigung wurde ebenso unter Aufsicht vollzogen. Sie schauderte immer noch, wenn sie daran dachte. Sie hätte auch nie gedacht, dass eines der Mädchen mit ihr befreundet sein würde. Chiyo hat sich bei ihrer Ankunft direkt auf sie gestürzt und kurzerhand beschlossen, dass sie jetzt Freunde waren. Dasselbe hat sie nun anscheinend auch mit den Neuen vor. "Schau mal, da kommt die Kutsche! Wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft! Stell dich auf, los!" Sie stellten sich mit den restlichen Kindern in einer Reihe zur Begrüßungsrunde auf und verfolgten gebannt die Kutsche. Was für Kinder wohl diesmal dort drin sitzen?


 
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RE: Kaguya & Kureika: Prolog

#3 von Darika , 13.02.2014 02:57

"Hab keine Angst." Mit einem sachten Lächeln wischt sie dem kleinen Mädchen die Tränen von den Wangen. "Wir sind ja gleich da." Das Kind auf ihrem Schoß nickte nur. Kaguya lächelte schwach, und holte tief Luft. Gleich würden sie ankommen. Wie es dann wohl weitergehen würde? Vorfreude und Erwartung begangen, sich in ihrem Innersten auszubreiten. Oh, sie konnte es kaum erwarten! Endlich, ja endlich würde sie in die Lehre gehen - und dienen können. Sie war schon immer dafür bestimmt. Das wusste sie einfach. Die Kutsche, gefüllt mit Jungen Mädchen, die alle von ihren Familien fortgeschickt worden waren, rumpelte grob über ein Schlagloch - und das kleine Mädchen auf ihrem Schoß klammerte sich noch fester an ihr Gewand. "Es ist schon gut. Ich hab dich." Wieder strich sie dem kaum drei-jährigen Ding über das dunkle Haar. Was die Eltern der Kleinen wohl dazu gebracht hat, ihre so junge Tochter fortzugeben? Der Gedanke stach in ihrer Brust. Auch, wenn sie unter mehr oder weniger freiwilligen Umständen gegangen war, wusste sie, dass nicht jede Familie so gut leben konnte wie ihre. Aber von dem Geld, dass ihre Eltern von ihrem Verkauf bekommen hatten, würden sie noch besser leben können. Und sie, Kaguya, würde ihrer Bestimmung folgen. Das Mädchen sehnte sich schon sehr danach eine Priesterin zu werden. Sie wusste, wie schwer der Weg war, und dennoch. Sie würde ihn gehen. Es war ihr Weg.
"Da sind wir!" Der Kutscher kam abrupt zum Halten und die Mädchen rutschten nervös zusammen. "Aussteigen! In einer Reihe aufstellen!" Ohne groß zu Zögern erhob Kaguya sich, und lächelte ihren Leidensgenoßinin zu. "Kommt, bevor er wütend wird." Verständlicherweiße war sie die Erste in der Reihe, Miyo - die Kleinste, an ihrer Hand haltend. "Schaffst du es, oder soll ich dich tragen?" Miyo schüttelte nur den Kopf. Sie wollte tapfer sein. "Gut!" Mit einem entschloßenen Lächeln stieg Kaguya auß der Kutsche. Auf ihren Lippen lag ein weiches Lächeln, während die hellen Augen fast sehnsüchtig über die Dächer des Tempels huschten, für den ersten Moment. Dann blickte sie nach unten. In ihrem Blick folgte Licht. Sie war angekommen. Es schien, als wäre endlich etwas in ihrem Inneren an den rechten Platz gerückt. Sie wusste nur noch nicht, was. Das Mädchen kam elegant zum stehen, nach dem es einige Schritte von der Kutsche hervor getretten war. Sie hielt ihren Leib sicher und gerade. Weder Furcht noch Unsicherheit beugten ihren Stand. Die anderen Mädchen folgten ihr, weniger sicher - aber angesichts ihres Vertrauens, doch willig. Erwartung erhellte nun ihre Augen. Nachdem auch das letzte Kind aus dem Wagen gestiegen war, begann die Prüfung durch die Mikos und Priester. Kaguya lächelte nur. Sie wusste, ihr war ein Platz sicher. Sie hatte es in ihren Träumen gesehen. Während die Erwachsenen sich über die Neuankömmlinge lautstark unterhielten, fiel ihr Blick auf die anderen Anwärter und Lerhlinge. Oh! Welche Freude, so viele Gesichter. Sie konnte sich ein glockenhelles Lachen nicht verkneifen. Wagemutig, ja fast verschmitzt zwinkerte sich einem schüchtern blickenden Mädchen in der vordersten Reihe zu. Sie liebte es jetzt schon.


 
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RE: Kaguya & Kureika: Prolog

#4 von Esko , 13.02.2014 03:15

Mit zitternden Knien stand sie da, als die Kinder aus der Kutsche stiegen. Wären nicht so viele Mikos und Priester hier, hätte sie sich in dem Moment, in der die Tür aufsprang direkt hinter Chiyo versteckt. Ein Kind nach dem anderem stieg aus und Kureika konnte schon hören, wie die Erwachsenen sich über sie unterhielten. Dann kam sie... Ein Kind stieg aus der Kutsche, das nicht so war wie die anderen. Kureika, die eigentlich nicht an der Veranstaltung interessiert war sah nun gebannt auf das kleine Mädchen, dessen Haut dem Mondlicht gleich war. Ihr Kleid war in einem sanften rosa, während ihre Haare die Farbe der Nacht trugen. Seidig glänzten sie im Mondlicht und umschmiegten das offene, herzliche Gesicht. Auch durch die Reihen der Erwachsenen gab es Erstaunen. Hier und da hörte sie kleine Gesprächsfetzen mit. Mit Wörtern wie "wunderschön", "Besonderheit" oder "noch nie gesehen". Wörter, die noch nie jemand über sie verloren hat... Als das neue Mädchen ihr zuzwinkerte gaben ihre Knie nach. Sie sank auf den Boden und sah verdutzt rein. "Kureika, was ist los? Komm schon, steh wieder auf!" rief Chiyo und half ihr wieder auf die Beine. "Siehst du dieses Mädchen da?" flüsterte sie ihr dabei zu. "Ich glaube das wird meine neue beste Freundin!" Kureika sah sie mit unsicheren Blick an. "Bist du dir sicher? Ich glaube... so ein Mädchen hat es gar nicht nötig sich mit Kindern wie uns abzugeben..." - "Nun sei doch nicht so! Natürlich wird sie das! Und wenn ich sie davon überzeugen muss!" gab Chiyo zurück. Wärhenddessen ging die Aufnahme der Neuankömmlinge weiter. "Wie heißt du denn, mein kleines Mädchen?" fragte eine Miko. "Mein Name.. ist.... Miyo..." erwiderte es. "Bist du dir sicher, dass nicht sie deine neue beste Freundin wird? Ich meine Chiyo und Miyo. Ihr wärt ein perfektes Duo!" gab Kureika leise von sich, während sie Chiyo mit dem Ellenbogen anstupst. - Haha... ich lach mich tot." Die Namensnennung ging weiter, irgendwann war auch das kleine Mädchen dran, über das alle sprachen. Sie stand im Mittelpunkt. Kureika hat es immer gehasst, wenn sie von allen angeschaut wurde, doch die Art wie die Leute nun das kleine Mondmädchen anschauten, war eine ganz andere. Es waren Blicke voller Bewunderung. Kureika fragte sich wohl, wie es sich anfühlen muss, so angeschaut zu werden... "Wie heißt du mein kleines Mädchen?" fragte die Miko.


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RE: Kaguya & Kureika: Prolog

#5 von Darika , 13.02.2014 03:43

Während die Kinder sich in der Reihe aufgestellt hatten, hatte Kaguya den Halt zu Miyo verloren. Die Kleine war weiter vor ihr dran, doch das störte nicht. Sie war zufrieden. Sicher würden die Priester und Mikos hier, ihr einen guten Platz geben? Gedankenverloren strich sie sich durch das Haar, und war sich dem Raunen, dass durch die Mengen der Anwesenden ging, nicht bewusst. Kurz huschte ein Schreck über ihre Züge, als das Mädchen, welchem sie zugezwinkert hatte zu Boden sank. Oh nein! War sie etwa krank? Verwundet? Oder, lag es an ihr? Faste wäre Kaguya zu ihr geeilt, doch ihr Respekt den Erwachsenen gegenüber ließ es nicht zu. Das wäre wohl kein guter, erster Eindruck. Dennoch nagte das schlechte Gewissen an ihr - verschwand aber, als das andere Mädchen von ihrer Freundin wieder hochgezogen wurde. Ein Glück. Kaguya lächelte ihr zu, aufmunternd und hell. Vielleicht würden sie ja in Zukunft miteinander reden können? Die Gedanken über mögliche Freundschaften wurden bei Seite gedrängt, als sie die Stimmer einer Miko direkt über sich hörte. Kurz blinzelte sie, ehe ein strahlendes Lächeln über ihre Züge huschte. Die hellen Augen erstrahlten förmlich, glichen dem hellen Mond welcher ihr doch so Nahe lag. Jetzt erst, wurde ihr bewusst wie viele Augen auf sie gerichtet waren. Auch, wenn so viele Blicke auf ihr, doch von leichtem Unbehagen gefolgt waren, hielt sie leicht stand. Sie war es gewöhnt. Überall wo sie war, würden die Leute sie ansehen. Unschuldig wie sie war, verstand sie nicht ganz warum. Doch das, war nun nicht von belang. Ehe sie eine Antwort an die Miko gab, verneigte sie sich ehrenvoll der gegenüber der Priesterin. Die Bewegung war elegant und gekonnt, hatte sie sie doch schon so lange geübt, wie sie denken konnte. Ihre Eltern hatten schon immer vor gehabt, sie an einen Schrein zu verkaufen. Kaguya war glücklich darüber. Sie richtete sich wieder auf, und lächelte das hellste Lächeln. "Mein Name ist Kaguya." Sie wusste nicht, ob es notwending war, mehr zu sagen, doch sie hielt sich für den Moment an 'weniger ist mehr'. Wenn die anderen mehr Wissen wollten, würden sie schon fragen. Wieder ging ein Raunen durch die Menge, es folgte aber keine Antwort. Die Erwachsenen redeten wieder mit einander, es schien, als würden sie heftig miteinander diskutieren. Wieder suchte Kaguya den Blickkontakt zu dem schüchternen Mädchen, um sicher zu gehen, dass es ihr noch gut ging.


 
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RE: Kaguya & Kureika: Prolog

#6 von Esko , 13.02.2014 04:07

Ein Moment der Stille und alle hörten ihr gebannt zu. Jeder war nun auf das Mädchen fixiert und darauf, wie das Mädchen wohl heißen mag... Wie ein Gieren nach jeder noch so kleinen Information über sie, an das sie sich alle klammern konnten. So jedenfalls kam es ihr vor und sie gab zu, ihr ging es genauso. Was für einen schönen Namen hat die Mondgöttin ihr wohl geschenkt? Als der Name fiel überkam wieder ein Raunen die Menge. "Kaguya" flüsterte sie vor sich hin. "Mondprinzessin" erwiderte Chiyo. Kureika nickte. So hat also die Mondgöttin ihre eigene Tochter auserkoren. "Was für ein schöner Name..." Chiyo war hin und weg. Das war sie bei ihrem Namen nicht... Und sie musste zugeben, auch sie fand den Namen so viel schöner als ihren eigenen. "Findest du nicht auch?" - "Ja... das ist wirklich ein schöner Name." seufzte sie. "Wieso klingst du so traurig?" hakte Chiyo noch einmal nach. "Nun... es ist nichts." Die Priester berieten sich hörbar über das wundersame Kind. Wortfetzen wie "Auserwählte" kamen immer wieder auf und Kureika bemerkte, wie sie jedes mal innerlich zusammenzuckte, wenn sie eine positive Bemerkung über Kaguya hörte. Es tat... irgendwie weh. "Kureika! Chiyo!" rief ein Priester sie herbei. "Ihr beide werdet nun Kaguya das Haus, sowie die Schlafräume zeigen. Da ihr beide ebenso ziemlich neu seid, denke ich, wird sich Kaguya mit euch am wohlsten fühlen." Ein mulmiges Gefühl durchfuhr Kureika. Ihr das Haus zeigen? Sie wusste gar nicht, ob sie ihr überhaupt gegenüberstehen konnte, ohne zusammenzubrechen, geschweige denn ansprechen! "Aber natürlich! Wird sofort erledigt, Sensei!" gab Chiyo freudig von sich. "Aber..." - "Gut! Beeilt euch! Ich denke sie wird schon ganz schön müde sein und so schnell wie möglich ins Bett wollen! Ihr werdet euch ein Zimmer teilen. Später wird noch ein Mädchen hinzukommen, wenn sie mit ihren Rundgang fertig ist! Und seid ja nett zu den Neuen!" Ihr Blick ging rüber zu Kaguya. Als sie bemerkte, dass sie ihren Blick lächelnd erwiderte, zuckte sie zusammen. "Na los, Kureika! Lasst uns zu ihr rübergehen!"

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